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Betroffenenbeteiligung – unabhängiges Forschungsprojekt

Das Erzbistum Paderborn hat die Universität Paderborn bekanntermaßen mit einer historischen Studie zum Thema „Missbrauch im Erzbistum Paderborn – Eine kirchenhistorische Einordnung. Die Amtszeiten von Lorenz Jaeger und Joachim Degenhardt (1941 bis 2002)“ beauftragt. Die Leiterin des auf vier Jahre angelegten Projektes, Prof. Dr. Nicole Priesching und ihre Mitarbeiterin Dr. des. Christine Hartig, suchen seit Projektstart 2020 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die als Minderjährige sexuelle Gewalt von Klerikern erlebten oder von sexuellen Übergriffen Kenntnis hatten. Zentrales Anliegen der Studie ist es, die Machtbeziehungen und Strukturen herauszuarbeiten, die sexuellen Missbrauch förderten und Aufklärung verhinderten.

Die Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen tragen wesentlich dazu bei, ein genaues Bild über die Taten und ihre Hintergründe zu gewinnen. Auch Betroffene, die selbst kein Interview geben möchten, können dem Projekt persönliche Dokumente zur Verfügung stellen, die im Zusammenhang mit sexueller Gewalt durch Kleriker entstanden. Der Schutz unserer Interviewpartnerinnen und -partner, so Hartig, ist von höchster Priorität.

  • Der Gesprächsverlauf kann selbst gestaltet und so bestimmt werden, worüber Interviewpartnerinnen und -partner wie sprechen wollen.
  • Auf Wunsch werden alle biografischen Daten anonymisiert, bzw. so verfremdet, dass keine Rückschlüsse auf die Person möglich sind.
  • Das Interview kann jederzeit ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden. Auch nach Ende des Interviews kann das Einverständnis bis zur Publikation von Forschungsergebnissen zurückgezogen werden.

Die Mitarbeitenden am Forschungsprojekt sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Auskünfte und Interviews werden vertraulich behandelt du nicht an Dritte weitergeleitet. Alle Informationen werden anonymisiert. Die Projektbeteiligten arbeiten unabhängig vom Erzbistum. Die Ergebnisse werden in Buchform der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Zeit ab 2002 bis zur Gegenwart wird im Rahmen der Unabhängigen Aufarbeitungskommission aufgearbeitet. Diese Kommission nimmt 2022 die Arbeit auf.

Die Mitarbeiterin des Projektes ist von Montag bis Mittwoch telefonisch unter 05251 / 60-4432, per mail christine.hartig@uni-paderborn.de sowie postalisch unter der Adresse: Christine Hartig, Universität Paderborn. Institut für Kirchen- und Religionsgeschichte, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn erreichbar.

Nähere Informationen: www.erzbistum-paderborn.de (siehe dort: Beratung-Hilfe / Hilfe-bei-Missbrauch / Aufarbeitung)